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Kritik: Five Nights at Freddy´s

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Autor: Peter Osteried
 
Jahrelang wurde an der filmischen Adaption des Game-Erfolgs FIVE NIGHTS AT FREDDY’S gearbeitet. Drehbücher wurden geschrieben und verworfen, der Game-Entwickler Scott Cawthon folgte seiner Vision, die Zeit verging, und nun ist der Film da. Und was soll man sagen? Die Billig-Konkurrenz mit WILLY’S WONDERLAND ist der Film, der FIVE NIGHTS AT FREDDY’S eigentlich hätte sein sollen.
 
Nachtwächter mit Problemen
 
Mike kann keinen Job behalten. Dabei braucht er dringend einen, weil seine Tante ihm die Vormundschaft seiner kleinen Schwester Abby abspenstig machen will. Also nimmt er einen Job als Nachtwächter in einem seit Jahren stillgelegten Entertainment-Center an. Das ist ein Job, den kaum einer vor ihm länger gemacht hat - und manche sind auch verschwunden.
 
Denn in dem Laden gehen riesige animatronische Puppen um, die früher die Kinder erfreuten und heute Leute kalt machen. Aber warum tun sie das? Und was hat das alles mit Mike und Abby zu tun? Und wieso taucht ständig die Polizistin Vanessa auf?
 
 
Zu zahm
 
Der Film hat in den USA ein PG-13-Rating bekommen. Für einen Horrorfilm ist das geradezu lachhaft. Entsprechend zahm präsentiert sich FIVE NIGHTS AT FREDDY’S auch. Immer, wenn die Puppen jemanden umbringen, geschieht dies im Off. Man sieht nichts, was per se kein Negativum ist. Aber dann muss das trotzdem irgendwie spannend aufbereitet sein. Von Spannung fehlt hier aber jede Spur. Der Film plätschert, und das über eine für diese Art von Geschichte epische Laufzeit von 110 Minuten. Weniger wäre hier mehr gewesen. Bei der Laufzeit. Bei den Kills? Da ginge mehr, wie vor nicht allzu langer Zeit der Nicolas-Cage-Streifen WILLY’S WONDERLAND gezeigt hat.
 
Denn der ist all das, was FIVE NIGHTS AT FREDDY’S hätte sein müssen. Letztlich ist das auch so etwas wie die inoffizielle Verfilmung des Games. Nur günstiger, knackiger, schneller, cooler. FIVE NIGHTS AT FREDDY’S mutet an wie ein B-Film, dem aber jedweder B-Charme fehlt. Dabei hätten gerade auch die gut gemachten Puppen für viel Stimmung sorgen können. In ein paar Momenten blitzt das auf - wenn eine von ihnen bedrohlich einen Gang entlanggeht oder eine andere sich in ein Auto quetscht, da hat man Spannung bzw. Humor. Von beidem hätte der Film weit, weit mehr gebraucht.
 
01 ©2023 Universal Pictures02 ©2023 Universal Pictures03 ©2023 Universal Pictures04 ©2023 Universal Pictures
 
Vorhersehbar und unlustig
 
Es dauert lange, bis die Haupthandlung endlich mal in Gang kommt. Was dann passiert? Völlig vorhersehbar. Schon allein die Identität dessen, der die Puppen kontrolliert, wird durch die Besetzung telegraphiert, aber auch durch vollkommen uninspiriertes Erzählen. Am Ende gibt es dann noch einen Totalausfall von Elizabeth Lail, die eine Wagenladung Exposition zum Besten geben muss.
 
Der Film hätte witzig sein können. In gerade mal zwei (!) Szenen ist er das auch – beide haben mit einem Taxifahrer zu tun und eine davon kommt erst im Verlauf des Nachspanns. Aber ansonsten ist das hier ein filmisches Ödland, bei dem man Szene für Szene sehen kann, wo und wie das Potenzial verschenkt wurde. FIVE NIGHTS AT FREDDY’S ist einfach eine herbe Enttäuschung, die des coolen Trailers wegen Zuschauer locken könnte, aber die Mundpropaganda dürfte dem Film danach schon bald den Rest geben.
 
Fazit
 
Im Vorfeld sprach Scott Cawthon immer davon, dass man eine Trilogie plant. Sollte es wirklich dazu kommen, bleibt zu hoffen, dass bei den weiteren Filmen etwas mehr Originalität aufgefahren wird. Ganz zu schweigen vom Mut, auch etwas zu wagen. Wild zu sein, schräg zu sein, filmisch eben das zu bieten, was die Games können. So jedoch ist dies einfach ein fades Filmchen – dann lieber doch noch mal WILLY’S WONDERLAND in den Player werfen oder streamen.
 
 
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