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*** Dumbledores Geheimnisse ***

 
dfdh kritik
 
Autor: Peter Osteried
 
Seit dem zweiten Teil sind ganze vier Jahre vergangen. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Zum einen wollte Warner J.K. Rowling mehr Zeit beim Gestalten des Skripts geben und stellte ihr den HARRY POTTER-erfahrenen Drehbuchautor Steve Kloves zur Seite, zum anderen reagierte man auf negative Presse, die Johnny Depp generierte, und hatte noch mit einer Pandemie zu kämpfen. Nach einigen Verschiebungen startet der Film nun.
 
Zum Himalaya
 
Professor Hicks rekrutiert Jacob Kowalski, der mit der magischen Welt eigentlich abgeschlossen hat, aber er ist für Dumbledores Plan ebenso wichtig wie Newt Scamander und sein Bruder Theseus. Denn Grindelwald erhascht Blicke in die Zukunft, was heißt, dass er den Plan, der gegen ihn geschmiedet wird, erkennen könnte. Entsprechend muss man chaotisch planen oder verschiedene Pläne verfolgen, um gar nicht erst erkennbar werden zu lassen, welcher der Richtige ist.
 
Während Grindelwald mit seinen Getreuen die Weichen stellt, um die Herrschaft über die magische Gesellschaft an sich zu reißen, muss Credence seine Loyalität neu bewerten und sich fragen, ob er wirklich auf der richtigen Seite steht. Alles entscheidet sich am Himalaya, dem Dach der Welt.
 
 
Johnny geht, Mads kommt
 
Man drehte bereits eine Woche, als Warner Bros. Johnny Depp nahelegte, die Rolle des Schurken Grindelwald niederzulegen. Für Depp eine lukrative Sache, da sein „Pay or Play“-Vertrag ihm die Auszahlung seiner 16 Millionen Dollar schweren Gage sicherte. Der Hauptgrund für Warner, diesen Schritt zu gehen, war, dass Depp mit seinem Scheidungskrieg mit Amber Heard für reichlich negative Schlagzeilen sorgte. Man entschied sich, die Rolle mit Mads Mikkelsen neu zu besetzen.
 
Nach wie vor dabei ist Ezra Miller als Credence. Der hatte schon lange vor Drehbeginn seine eigenen Schwierigkeiten. 2020 wurde ein Video bekannt, das ihn zeigt, wie er eine Frau würgt. Daran nahm Warner Bros. scheinbar keinen Anstoß. Er blieb nicht nur diesem Film, sondern auch dem kommenden THE FLASH erhalten. Nur wenige Tage vor Kinostart des nun dritten Teils wurde er auf Hawaii verhaftet und ein Pärchen erwirkte eine einstweilige Verfügung, weil er sie bedroht hatte. Das Timing ist für Warner ein echter Supergau, aber zumindest ist Millers Rolle im Film nicht so groß.
 
Freuen darf man sich neben Eddie Redmayne als Newt Scamander, sowie Jude Law als Dumbledore aber diesmal vor allem auf Oliver Masucci als Anton Vogel. Der renommierte deutsche Schauspieler dürfte vielen u.a. aus der erfolgreichen Netflix-Serie DARK, sowie den Filmen ALS HITLER DAS ROSA KANINCHEN STAHL und dem 2021 erschienenen SCHACHNOVELLE ein Begriff sein. Masucci fand die Dreharbeiten zwar etwas ungewöhnlich, aber freut sich bereits auf weitere Teile mit ihm in dieser tragenden Rolle. Falls es noch Fortsetzungen geben sollte.
 
01 ©2022 Warner Bros Pictures02 ©2022 Warner Bros Pictures03 ©2022 Warner Bros Pictures05 ©2022 Warner Bros Pictures
 
Ein intimes Finale
 
Der dritte Teil setzt gelungen fort, was die ersten beiden aufbauten. Der erste Teil stellte die Figuren vor, der zweite zog die Geschichte größer auf und zeigte noch, wie die Beziehung von Dumbledore und Grindelwald wirklich aussah. PHANTASTISCHE TIERWESEN: DUMBLEDORES GEHEIMISSE setzt das nun fort, was auch für die politischen Ränkeschmiede in der magischen Welt gilt. Nach wie vor hat Grindelwald seine Anhänger, aber hier steht nun alles auf dem Spiel.
 
Denn er schickt sich an, die Macht über die magische Gesellschaft an sich zu reißen, was zu einem Krieg mit der Welt der Muggels führen würde. Der Film ist dabei noch politischer als der Vorgänger, da er mit seinem teilweisen Setting in Berlin auch ein wenig von dem vorwegnimmt, was sich in der echten Welt schon kurz darauf tut, wenn ein anderer Führer an die Macht gerät.
 
Das kommt natürlich mit dem Holzhammer daher. Nichts an diesem Film wäre auch nur im Mindesten subtil. Im Gegenteil, die Schergen Grindelwalds – besonders die deutschen – haben schon den typischen Nazi-Look. Dennoch gibt es noch Momente, in denen Grindelwald zumindest einen Hauch von Ambivalenz besitzt, in diesem Film ist er aber auf jeden Fall sehr viel klarer der Schurke, auch wenn er sich am Ende nicht so sieht.
 
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Überhaupt das Ende: Es ist erfrischend, dass es hier kein riesiges Spektakel gibt, sondern der Kampf auf dem Dach der Welt zwischen zwei Männern stattfindet. Das unterstreicht auch, dass es nicht um Bombast geht, sondern die Figuren im Mittelpunkt stehen. Bis zu diesem Finale gibt es aber auch einige sehenswerte Effekt- und Actionsequenzen.
 
Fazit
 
PHANTASTISCHE TIERWESEN: DUMBLEDORES GEHEIMISSE ist die gelungene Fortführung, die man sich erhofft hat. Die Umbesetzung Grindelwalds ist nicht weiter störend, da mit Mads Mikkelsen ein Schauspieler gefunden wurde, der mit großer Präsenz und Gravitas daherkommt. Hier gibt es wieder alles: Viel Magie, ein bisschen Fanservice für HARRY POTTER-Anhänger, Gefühl, Atmosphäre, schöne Action und jede Menge Tierwesen, die das Salz in der Suppe dieser Reihe sind.
 
 
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