***Ritter Rost 2 - Das Schrottkomplott***

rrost2 kritik
 
Autor: Peter Osteried
 
Vier Jahre nach dem ersten Film kehren Ritter Rost und seine Freunde zurück – optisch unverändert, aber sprachlich dann doch etwas neu.
 
Wurde Ritter Rost im Jahr 2013 noch von Rick Kavanian gesprochen, so leiht nun Christoph Maria Herbst dem wackeren Helden sein markantes Organ. Das hat ein wenig auch die Ausstrahlung von Rost verändert, denn nun wirkt er weniger fahrig als noch im ersten Teil.
 
Schrottland geht pleite
 
Schrottland steht vor dem Bankrott, weswegen der König die wackeren Ritter entlassen muss. Ritter Rost wiederum hofft, das noch abwenden zu können, indem er einen Zwischenfall inszeniert, der zeigen soll, wie wichtig seine Kameraden und er sind. Doch das geht nach hinten los. Der König dankt ab, seine Tochter übernimmt die Staatsgeschäfte – und alles geht den Bach runter.
 
Denn während sie einen Polizeistaat etabliert, werden Rosts ehemalige Kameraden zu Halunken und Taugenichtsen. Und er versucht sich wie weiland sein Vater als Erfinder, aber die Dinge, die er ersinnt, dienen nicht unbedingt dem Wohl der Öffentlichkeit …
 
 
Vom Kinderbuch zum Film
 
Die Kinderbücher von Jörg Hilbert und Felix Janosa erfreuen sich großer Beliebtheit, weil sie zusammen mit den Musik-CDs ein Seh- und Klangerlebnis bieten, mit dem Kinder an die Wunder der Musik – und der Freude, selbst welche zu machen – herangeführt werden. Das ist ein essenzieller Bestandteil von „Ritter Rost“, der im zweiten Kinofilm allerdings nicht zu tragen kommt. Zwar gibt es ein paar musikalische Einlagen, sie sind aber nicht der Kern der Geschichte und können allenfalls als schmückendes Beiwerk dienen.
 
In erster Linie wird eine spannende und turbulente Geschichte erzählt, die aber nicht so einfach gestrickt ist, wie man das bei einem Film für die anvisierte Altersgruppe erwarten sollte. Denn „Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott“ befasst sich mit einer erstaunlich erwachsenen Geschichte, wenn es ganz plötzlich nicht mehr nur um lustige Rittersleut und wackere Burgfräulein geht, sondern gezeigt wird, wie ein totalitäres System entsteht.
 
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Schrott-Diktatur
 
Das macht den Film durchaus auch für ein älteres Publikum interessant. Denn natürlich wird die Geschichte so präsentiert, dass auch junge Zuschauer nicht daran scheitern, aber es ist dennoch gelungen, wie auf simple Art und Weise gezeigt wird, wie die Zeiten sich ändern – und wie aus einer fast schon paradiesischem Welt ein repressives System wird.
 
Es beginnt mit dem Regime-Wechsel, dem Aufbau einer überwältigenden und schlagkräftigen Armee – hier die Polizei – und endet damit, dass die freie Presse unterdrückt wird. Dabei geht man bei „Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott“ sogar noch ein bisschen weiter, wenn die unterdrückenden Kräfte eine Eigendynamik entwickeln, der praktisch jeder zum Opfer fällt.
 
Das wird kindgerecht erzählt, wobei die phantastischen Erfindungen, aber auch die amüsanten Settings – so gibt es am Ende einen formidablen Luftkampf – ein Übriges dazu beitragen, den Film zum Spaß für die ganze Familie zu machen.
 
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Fazit
 
Der elegant animierte „Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott“ ist das wunderbare Beispiel für einen Film, der nicht nur auf Kinder abzielt, sondern genug Mehrwert besitzt, um auch die begleitenden Erwachsenen nicht zu langweilen. Und das nicht nur, weil die Figuren süß gestaltet sind und kuriose Dinge erleben, sondern auch, weil eine Geschichte geboten ist, die erstaunlich reif für einen Film dieser Art ist.
 
Darüber hinaus gibt es ein tolles Stimmensemble: Neben Christoph Maria Herbst in der Titelrolle des Ritters Rost sind das Jella Haase als furchtloses Burgfräulein Bö, Dustin Semmelrogge als frecher Drache Koks und Tom Gerhardt und Detlev Redinger als Feuerzangenbrüder Brutus und Brenner.
 
 
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