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*** Cash Truck ***

 
dfdh kritik
 
Autor: Peter Osteried
 
Nach „The Gentlemen“ meldet sich Guy Ritchie gleich mit dem nächsten Gangster-Film zurück. Sein neues Werk „Cash Truck“ ist aber nicht wie der direkte Vorgänger eine Rückkehr zu den Wurzeln, sondern geht durchaus eigene Wege. Der typische Humor, den man mit Guy Ritchies Filmen verbindet, fehlt völlig. Stattdessen gibt sich der Film grimmig.
 
Wer ist H?
Seit ein paar Wochen ist H (Jason Statham) für eine Firma tätig, die große Mengen Geld transportiert. Im Grunde hätte niemand erwartet, dass H mehr als nur ein einfacher Angestellter ist. Aber der wortkarge Mann überrascht alle, als der Transporter überfallen ist. Statt sich zu ergeben und das Geld auszuhändigen, greift H zur Waffe. Er erledigt die Räuber und wird schlagartig zum Helden.
 
Aber wer ist der Mann mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten. Und wieso verschwendet er sein offenkundiges Potenzial an einen Job, der derart schlecht bezahlt ist? Die Antwort wird blutig ausfallen …
 
 
Ein Remake
Im Jahr 2004 kam „Cash Truck – Der Tod fährt mit“ hierzulande gleich auf DVD. Der französische Thriller mit Jean Dujardin konnte international jedoch ein paar Wellen schlagen. Auch Guy Ritchie wurde darauf aufmerksam und erkor ihn als Grundlage für seinen neuen Film an. Ritchie schrieb das Drehbuch, hielt sich nahe an die Geschichte, erweiterte sie jedoch. Sein Film ist dem Original tatsächlich überlegen. Das ist bei Remakes wirklich selten. Ritchies „Cash Truck“ brilliert aber durch die faszinierende Struktur, den biblischen Aspekt der Titel der einzelnen Kapitel und nicht zuletzt durch technische Spielereien.
 
Denn Ritchie erzählt mit großer Lust. Er wählt Perspektiven, die ungewöhnlich sind. Und nicht nur das: Er präsentiert sie dem Zuschauer häufig so, dass er nicht das Vollbild wählt. Später kommt die Szene wieder, aus einem anderen Blickwinkel, und vieles erschließt sich dann.
 
Das, aber auch das Konstrukt mit den Rückblenden, die nach und nach die Figuren vertiefen, ist die eigentliche Stärke von „Cash Truck“.
 
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Der zornige Jason
 
Die Hauptrolle mit Jason Statham zu besetzen, ist ein Coup. Nicht nur, weil Ritchie und Statham nach einigen Jahren endlich wieder zusammenarbeiten, sondern weil der Schauspieler sich auch einen Ruf erarbeitet hat. Er ist ein Action-Star. So nehmen ihn die Zuschauer war. Genau darauf baut Ritchie, denn H scheint anfangs der Held zu sein. Aber diese Figur ist mehr als das. Er ist nicht schwarzweiß gezeichnet, sondern schillert in Schattierungen von Grau. Das macht ihn menschlich, aber das macht es dem Zuschauer im Verlauf des Films auch schwer, sich mit ihm zu identifizieren.
 
Ritchie hat hierbei mit Meta-Text gearbeitet. Er hat das Wissen des Zuschauers um Jason Stathams Figuren genommen und es gegen sie eingesetzt. Das hebelt dem Publikum den Boden unter den Füßen aus, was auch zu den Stärken dieses Films gehört.
 
Ebenso ist er eindringlich, weil er einen Mann zeigt, der nur noch aus innerer Leere besteht. Die füllt er mit Zorn, doch ist seine Mission erfüllt, bleibt nichts. Das macht H zu einer immens tragischen Figur.
 
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Fazit
 
„Cash Truck“ ist das seltene Beispiel eines Remakes, das besser als das Original ist. Weil Guy Ritchie der bessere Regisseur ist, aber auch, weil er als Autor die richtigen Weichen gestellt hat.
 
Der Film punktet mit starken Action-Szenen, die Besetzung ist durch die Bank gut und das Finale hat es in sich. Weil man hier einen Mann erlebt, dem nichts mehr geblieben ist, als sein Zorn. Das macht ihn zu einer immens tragischen Figur. Zu einem Menschen, der letztlich an sich selbst verzweifeln wird.
 
 
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