Ich habe persönlich rein gar nichts gegen dumme Filme. Dumme Filme können unterhaltsam sein. An „Escape Room: Tournament of Champions“, so der englische Originaltitel, stört mich gar nicht so sehr, dass der Film dumm ist. Mich stört, dass der Film sein Publikum für dumm hält. Und noch mehr stört mich, dass der Film sein Publikum für dumm verkauft.
Regisseur Adam Robitel, der bereits den ersten Teil inszeniert hat und seine vier Drehbuchautoren, von denen zwei bereits das Buch zu Teil Eins verfasst haben, drehen sich einfach immer alles so zu Recht, wie es ihnen gerade passt. Die jungen Protagonisten sind strohdumm. Nein, in der nächsten Szene sind sie hochintelligent und können unter enormen Druck die kompliziertesten Rätsel lösen, aber nur um in der übernächsten Szene wieder strohdumm zu sein. Die Eingeschlossenen begegnen einander feindselig. Außer wenn es für die Story nötig ist, sein Leben für einen Wildfremden zu riskieren. Aber nicht vergessen, die Eingeschlossen gleich darauf wieder feindselig agieren zu lassen.
Auch der Film selbst will immer wieder ganz furchtbar klug sein, um meistens einfach nur furchtbar dumm zu sein. Aber statt einfach ein ehrlicher, dummer Unterhaltungsfilm zu sein, versucht der Film uns mit den lächerlichsten Klischees zu blenden. Der Film will uns immer wieder überraschende Wendungen präsentieren, die einfach niemals überraschend sein können, weil den Filmemachern außer alten Filmklischees einfach nichts einfallen will.
In einer Szene werden die beiden jungen Protagonisten in eine U-Bahn gelockt und können den Wagon nicht mehr rechtzeitig verlassen. Außer ihnen sitzen genau vier Personen in dem Wagon, die alle ungefähr im gleichen Alter und gleichermaßen attraktiv sind. Und dann soll es uns überraschen, dass der U-Bahnwagon die erste von mehreren Stationen des Spiels ist? Ernsthaft?