Für einen Action- und Verschwörungsthriller nicht selbstverständlich ist die Zeit, die sich das von J. P. Davis verfasste Drehbuch für die Einführung in die schwierige Lage des Protagonisten nimmt. Wir lernen James als einen zielstrebigen Menschen kennen, der sein bisheriges Leben der Armee gewidmet hat, jetzt jedoch in eine Krise gerät, die ihn zweifeln und grübeln lässt. Dass er trotz anfänglicher Vorbehalte auf Mikes Vorschlag eingeht, wird freilich etwas plakativ mit der angespannten finanziellen Situation der Familie und dem männlichen Pflichtgefühl gegenüber Frau und Sohn erklärt.
Interessant wird es vor allem dann, wenn der Film einen schmerzhaft-kritischen Blick auf die düsteren Seiten des Soldatentums wirft, etwa die frustrierenden Erfahrungen nicht weniger Veteranen anspricht, die sich von Politik und Gesellschaft regelrecht verraten fühlen. Auch später, wenn James verfolgt und attackiert wird, gibt es Momente, in denen „The Contractor“ innehält, um von den Enttäuschungen zu erzählen, die der Kriegsdienst mit sich bringt.
Solide, aber unspektakuläre Action
Eine psychologische Ebene ergibt sich auch über vereinzelte Rückblenden in Harpers Kindheit. Sein strenger, fordernder, der Armee angehörender Vater nordet dort den Sohnemann ein, ebenfalls eine militärische Karriere einzuschlagen. Diese Erinnerungen bringen die Hauptfigur in der Gegenwart zum Nachdenken: Wie ist das Verhältnis zu seinem Kind. Und sieht er sich selbst als Vorbild für Jack? Die Einschübe sollen dem Elitesoldaten Tiefe verleihen. Klappen will es damit aber nicht so recht, weil die Macher letztlich doch nur oberflächliches Interesse zeigen. Zu willkürlich und aufgesetzt fühlen sich die Flashbacks an, um dem Geschehen wirklich dramatisches und emotionales Gewicht zu verpassen.