Die Sequenzen, in denen die Heldin Tree immer und immer wieder Selbstmord begeht, sind wohl witzig gemeint. Ich kann das nur vermuten, aber nicht belegen. Denn dazu sind die entsprechenden Szenen einfach zu unlustig. Witzig an diesem Teil des Films ist nur, wie offensichtlich Landon die Handlung von Teil eins nicht verstanden hat. Dort hat Tree die Zeitschleife nämlich gerade deshalb durchbrochen, weil sie ihren Tod einmal vermeiden konnte. Wenn sie sich nun ständig selbst umbringt obwohl der Killer in diesem Zeitstrahl gar kein Interesse an ihr hat, ist das schon sehr dumm.
Noch dümmer ist allerdings Landons Versuch, aus seinem Thriller nicht nur eine Komödie, sondern auch noch ein Familiendrama zu machen. Weil in der neuen Zeitebene Trees verstorbene Mutter noch am Leben, ihr Freund Carter aber mit einer zickigen Kommilitonin liiert ist, hadert die Heldin mit sich, ob sie zu ihrem ursprünglichen Zeitstrahl zurück oder ihrer Mutter wegen lieber in der aktuellen Realität bleiben möchte. Dieser Teil des Films funktioniert sogar noch schlechter als der komödiantische Teil, weshalb man dann auch froh sein muss, wenn Landon sich kurz vor Ende des Films doch noch daran erinnert, dass er ja einen Thriller produzieren sollte. Die Auflösung um die Identität des Killers auf dieser Zeitebene ist zwar noch lächerlicher als im ersten Teil. Aber wenigstens versucht Landon nicht nochmal, seinen Film witzig oder dramatisch sein zu lassen. Leider stellt er uns am Ende einen dritten Teil in Aussicht.
Mörder und Opfer
Man kann nur hoffen, dass man sich bei Blumhouse für Teil Drei etwas Neues einfallen lässt. Man könnte zum Beispiel mal echte Schauspieler engagieren. Hauptdarstellerin Jessica Rothe als Tree war bereits einer der Schwachpunkte des ersten Films. Im Laufe des letzten Jahres ist ihre Darstellung nicht sympathischer geworden. Natürlich spielt man mit einem so furchtbar schlechten Drehbuch als Darsteller immer bergauf. Aber gerade in den dramatischen Szenen wird offensichtlich, wie begrenzt die darstellerische Bandbreite von Jessica Rothe ist.
Israel Broussard spielt wieder den netten Kerl Carter. Er und die bunte Truppe mittelmäßiger Darsteller, die seine Freunde darstellen, wirken ein bisschen wie die Zweitbesetzung für einen Ferrero-Küsschen-Werbespot.
Fazit
Viele Fortsetzungen fügen der ursprünglichen Geschichte nichts Neues hinzu. Hier hat Regisseur und Drehbuchautor Christopher Landon jede Menge Neues hinzugefügt. Bloß passt leider nichts davon zu der ursprünglichen Geschichte. Quantenmechanikgeschwurbel, Sitcom-Elemente, der Versuch eines Familiendramas und eine Krimihandlung, an der sogar die Protagonisten das Interesse verlieren, können diese Fortsetzung nicht aufwerten.