Eine weitere Parallele zu guten Animationsfilmen bilden die vielen kleinen Gags, die vielen Zusehern vielleicht beim ersten Mal entgehen. Wenn der analog arbeitende Agent statt einer mail ein meterlanges Fax auswerten muss ist das für alle lustig. Wenn nach einem Cyberangriff weltweit sämtliche Linienflüge nach Luton umgeleitet werden, muss man den kleinsten der Londoner Flughäfen allerding mal persönlich erlebt haben, um den Witz würdigen zu können. Auch die Auswahl des fahrbaren Untersatzes ist ein Gag für sich. Der Vantage dieser Baureihe gilt Autokennern als einer der am wenigsten interessanten Aston Martins, weil er kein Klassiker, wie die älteren Modelle, und kein echter Sportwagen, wie die neueren Modelle, ist. Somit passt das Fahrzeug natürlich zum Fahrer.
London-Lemming
Rowan Atkinson ist nicht nur ein Meister des Comedy-Timings. Er ist auch ein wirklich guter Schauspieler. In einigen Szenen des Films kommt zwar „Mr. Bean“ durch. Aber am besten wirkt Atkinson, wenn er einen Mann spielt, der sich für sehr viel cleverer hält, als er jemals sein wird.
Die große Überraschung des Films ist Emma Thompson. Natürlich ist es keine Überraschung, dass Emma Thompson brillant ist. Sie hat bisher sogar in den weniger gelungenen Filmen ihrer Karriere immer großartige Leistungen gezeigt. Aber in ihrer Rolle als Premierministerin schafft Thompson etwas, das sie bisher noch nicht geschafft hat. Emma Thompson, die sicher eine der intelligentesten Frauen im internationalen Filmgeschäft ist, spielt eine furchtbar dumme Person. Und sie ist nicht nur absolut überzeugend, als dumme, überforderte Opportunistin. Sie zeigt auch, wie gefährlich solche Menschen in hohen Ämtern sein können, wenn sie aus reinem Populismus handeln. So ganz nebenbei liefert sie einen der besten Auftritte seit langem, wenn sie mit ihrer ersten Dialogzeile bereits klar macht, mit was für einer Figur wir es hier zu tun haben.
Ein ganz besonderes Schmankerl bildet eine Allstar-Runde ehemaliger Agenten aus Michael Gambon, Edward Fox und Charles Dance. Diese drei Legenden zeigen mit ihrem Kurzauftritt echten Sinn für Humor. Man wünscht sich fast, English hätte sich dieses eine Mal nicht so dumm angestellt.
Fazit
Im dritten Abenteuer von Britanniens dümmsten Agenten macht Rowan Atkinson wieder was er gut kann und was beim Publikum ankommt. Einige nette kleine Gags und eine – wie immer – großartige Emma Thompson machen aus einer durchaus passablen Agentenparodie eine durchaus sehenswerte Agentenparodie.