Erst vor kurzem kam mit „Bo und der Weihnachtsstern“ eine schräge, moderne Version einer altbekannten Geschichte ins Kino, die leider überhaupt nicht funktioniert hat. Und obwohl der Film „Peter Hase“ manchmal genauso seine Grenzen austestet wie sein Held, funktioniert das in diesem Film ganz wunderbar. Die Filmemacher zeigen Mut zu schrägem Humor. Und das zahlt sich aus. Wenn ein Saal voller Kinder über den Tod eines alten Mannes lacht, der doch bloß sein Gemüse beschützen wollte, haben die Filmemacher offensichtlich die richtige Mischung aus schrägem Witz und Tempo gefunden.
Die Spezialeffekte sind Großteils von hervorragender Qualität. Nicht nur die Kaninchen zeigen eine enorme Agilität. Auch die anderen Tiere füllen die Leinwand auf witzige Art mit Leben. Dabei haben die Künstler sich einerseits am Look der wunderschönen Originalillustrationen orientiert. Andererseits zeigen sie auch viele originelle eigene visuelle Ideen. Eine Szene, in der ein Dachs sich zu tarnen versucht, ist herrlich albern. Ein Hütchenspiel mit Hase fällt nicht zu lang aus und ist gerade deshalb witzig. Ebenso originell wie naheliegend ist das, was der neue Hausbesitzer in seinem Abfluss findet, nachdem die Tiere eine Party in seinem Haus gefeiert haben. Und die Party selbst erinnert in ihrem ausgelassenen Wahnsinn eher an ein ganz anderes „Animal House“.
Aber auch die Dialoge sind sehr gelungen. Manche Gags erreichen Groß und Klein. So zum Beispiel, wenn die kleine Hasendame erfährt, wie viele Rippen sie sich noch brechen kann. Oder wenn der zwanghafte junge McGregor vor dreckigem Klowasser warnt. Das unsichere Geplänkel zwischen den beiden verliebten, menschlichen Nachbarn ist dann eher für die größeren Kinobesucher unterhaltsam.