***Die Unfassbaren 2***

du2 kritik
 
Autor: Sascha Fersch
 
Die Unfassbaren sind wieder da! Und das ist diesmal wie Oceans Eleven mit einer Prise Harry Potter. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn in der Fortsetzung dieser Gangster und Magier Story spielt neben einem durchweg hochkarätigen Cast auch Daniel Radcliffe mit.
 
Es gibt eigentlich nur zweiten Arten von Filmen, solche mit einer simplen Handlung die einfach unterhaltsam sind und dann solche mit einer eigentlich simplen Handlung, die aber so kompliziert erzählt wird dass am Ende allen der Kopf raucht. Die Unfassbaren 2 gehört leider zu dieser zweiten Kategorie. Wer nicht von der ersten Sekunde an mit voller Aufmerksamkeit dabei ist, wird später mit Verwirrung bestraft. Also aufgepasst:

Die Vier Reiter sind zufällig ausgewählte, fähige Zauberer und Hypnotiseure und Illusionskünstler, die Aufträge für das Auges erledigen. Das Auge ist wiederum eine alte Geheimorganisation der Zauberer, die versucht Gerechtigkeit über die Welt zu bringen, mit nicht immer ganz legalen Mitteln. Dann gibt es den Anführer der Vier Reiter, der Sohn eines Zauberers der selbst Mitglied beim Auge war, dann aber bei der Durchführung eines Tricks unter den Augen seines Sohnes zu Tode kam.

Weil dort gleichzeitig noch ein sehr skeptischer Reporter vor Ort war, ist dieser Sohn nun getrieben von Rache und hat in über dreißig Jahren einen Plot geschmiedet, eben diesen Reporter ins Gefängnis zu bekommen. Soweit verstanden? Gut, denn hier beginnt der eigentliche Film, eben dieser Reporter und vermeintliche Gegenspieler stellt sich nun als Komplize des Zauberers heraus. Und der eigentliche Böse ist der ursprüngliche Bösewicht, obwohl dessen Sohn Daniel Radcliffe ist, oder so ähnlich. Es geht in jedem Fall um Rache und Zauberei, versprochen.
 
 
Man darf nicht immer alles hinterfragen
 
Es ist mit diesem Film wie mit der Zauberei allgemein, man sollte nicht anfangen die Dinge logisch zu hinterfragen, sonst geht der Spaß an der Sache verloren. Der Film hält sich auch nicht sehr lange mit Erklärungen auf sondern geht gleich aufs Ganze. Schnell werden neue Charaktere etabliert, eine Falle gestellt und nebenbei beackert die Handlung noch aktuelle Themen wie Datenklau, Privatsphäre und die allgemeine Technik-Hysterie bzw. Hype bei Produkteinführungen.
 
Die Schauwerte sind dementsprechend durchgehend hoch, mit einer schnellen Schnittfrequenz. Sichtlich gut gelaunt spielen die Darsteller und vor allem Jesse Eisenberg und Woody Harrelson, sogar in einer Doppelrolle, kloppen sich um die coolsten Einzeiler. Mark Ruffalo muss derweil ganz alleine den emotionalen Spannungsbogen stemmen, erst ab der Mitte des Films erbarmt sich Morgan Freeman endlich und springt ihm helfend bei. Dave Franco und Lizzy Caplan dürfen noch ein bisschen miteinander rummachen, und da beide auch noch gut dabei aussehen, könnte man meinen das wäre alles wohlkalkuliert.
 
Michael Caine darf auch noch zwei Sätze als verwirrter alter Mann sagen und nicht zu vergessen, Daniel Radcliffe spielt mit. Doch weswegen er genau für diesen Film eingekauft wurde, bleibt eher schleierhaft, außer man wollte damit die mittlerweile verzweifelt auf neuen Stoff wartenden Harry Potter Junkies ins Kino locken. Schon obligatorisch für große und teure Hollywood-Produktionen spielt ein guter Teil der Handlung natürlich im asiatischen Raum, um diesen stetig wachsenden Filmmarkt auch zu bedienen. Was kann da noch schief gehen?
 
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Lasst uns ein Flugzeug verschwinden! Warum? Egal!

Im Abspann steht David Copperfield als Co-Produzent und bestimmt geht ein Großteil der magischen Beihilfe auf sein Konto. Dementsprechend spektakulär ist die Zauberei im Film auch inszeniert. Selbst aus einfachen Slide-of-Hand bzw. Kartentricks wird der letzte Tropfen visueller Schauwerte herausgeholt.
 
Das ist an sich nicht verwerflich und letztlich freut sich jeder Zuschauer wenn man die Bösen mit gewieften Tricks in die Pfanne haut. Das Problem liegt also eindeutig bei der Handlung. Gerade auch die Oceans-Reihe hat gezeigt was smarte Gangster im Dutzend alles so anstellen können.
 
Doch obwohl dort das Staraufgebot noch größer war, haben sie durch eine simple und stringente Storyline ohne große Tiefe einen Film aus einem Guß geschafft. Die Unfassbaren 2 hingegen überfordert den Zuschauer zeitweise durch unnötig komplexe Handlungsbögen, und gerade an den Stellen die emotional aufgeladen sein sollen wird er durch übertriebenen Pathos dann unfreiwillig komisch.
 
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Fazit
 
Die Unfassbaren 2 bietet starbesetztes Popcornkino über das man sich inhaltlich nicht zu viele Gedanken machen sollte, außer man hat ein Flipchart dabei. Die emotionalen Momente sind etwas forciert, ansonsten macht der Film viel Krach und auch gute Laune. Und er ist natürlich ein Muß für alle Harry Potter Fans, weil erstens Zauberei und so, und zweitens, und jetzt haltet euch fest: Daniel Radcliffe spielt mit. Wirklich unfassbar.
 
 
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