Bei all den Feiern und Kuchen Essen, lernt der kleine Hape dann, dass es eben oft mehr als einen Anlauf braucht, um zu merken, was man wirklich kann. Seine Oma Bertha (Ursula Werner) ist es, die ihm oft Weisheiten mitgibt und ihn in Bewegung hält. Bei all dem Trubel um Hans-Peter, Margret (Luise Heyer als sich immer mehr abschottende Mutter und beste Besetzung neben Julius Weckauf!) sowie eine stille Trauer die sich immer mehr einschleicht, schafft es der Film dennoch dieses Auf und Ab so charmant zu erzählen, dass wir irgendwann nur noch mitgerissen werden.
Wann kommt der große Durchbruch für Hape?
Man hat Hape ständig vor Augen, mit all seinem Witz und seiner ganz besonderen Art. Julius spielt sein junges Ich dabei so toll, dass man nach Ende des Filmes beim Abspann das Gefühl hat, hier einen Mini-Me-Hape gesehen zu haben. Denn trotz seines junges Alter liefert er nicht nur natürliches, sondern auch noch witziges Spiel ab. Und läßt uns damit in eine Zeit eintauchen, in der die Welt anscheinend trotz der Tragik, die der junge Hape erleben musste, noch in Ordnung war.
Die Regie hat Caroline Link übernommen. Eine Ausnahme, denn die Regisseurin hat sich bis dato keinen fremden Stoffen gewidmet. Aber wer kann bei Hape schon nein sagen. Allerdings konnte sie nicht alle Passagen aus dem Buch unterbringen. Denn in der Erzählung von Hape Kerkeling sind auch einige Abstecher in die heutige Zeit, zu seinen späteren Auftritten beschrieben. Das hätte in der Geschichte über den jungen Hape aber nur gestört und diese Epochen weg zu lassen war für diese Umsetzung somit genau die richtige Entscheidung.
Fazit
Drehbuchautorin Ruth Toma hat auf Grundlage der Autobiographie eine unterhaltsame Geschichte geschrieben, die zwar manche Figuren vielleicht etwas zu wenig beleuchtet, wie zB. seinen Vater (gesetzt aber sehr passend gespielt von Sönke Möhring). Trotzdem hat Caroline Link (Oscar für Ihren Film "Nirgendwo in Afrika”) hier wirklich allererste Sahne bei der Regie abgeliefert. Und zwar gerade so viel, dass es nicht zu süß wird.