600 Einwohner, eine Hauptstraße, eine Kirche
François Cluzet kennen wir aus „Ziemlich beste Freunde“. Er spielt den Bürgermeister als feschen, junggebliebenen Mann, der immer ein Lächeln für seine Mitmenschen hat. Wo andere Schauspieler die Krise der Figur durch intensiveres Spiel vermittelt - also noch etwas draufgepackt hätten, lässt Cluzet gegen Ende des Films einfach etwas weg. Wenn dann im dritten Akt das Lächeln seiner Figur plötzlich völlig fehlt, zeigt er uns damit ohne große Geste, was in seiner Figur vorgeht.
Toby Jones spielt was er am besten kann, einen kleinen Sonderling. Der Mann hat immerhin mal Truman Capote dargestellt. Viel sonderbarer geht es nicht mehr.
Die verschiedenen, weitgehend recht unbekannten französischen Darsteller, zeigen in den Rollen der Dorfbewohner fast durchwegs solide Leistungen. Den Filmemachern ist es gelungen, ein Ensemble zu versammeln, das tatsächlich den Eindruck einer buntgemischten Dorfgemeinschaft erweckt. Ein bigotter Apotheker ist ebenso Teil der Landbevölkerung, wie eine vorlaute Braut. Wenn ein älterer Bauer ein kleines Lied zum Besten gibt, wirkt das ebenso authentisch wie berührend.
Besonders hervorzuheben sind die Darstellungen von Lucie Muratet, als Frau des Metzgers, und Daphne Dumons, als selbstbewusste, junge Frau mit großem Herzen.