Hart und düster
Der Film lebt von seiner fast schon nihilistischen Grundstimmung. Die Welt hat sich nicht zu ihrem Vorteil verändert, das volle Ausmaß der Veränderung wird aber nur angedeutet. Es hilft zugleich auch, den Film grimmiger werden zu lassen. Darüber hinaus sieht man hier erstmals, welchen Schaden Wolverines Klauen wirklich anrichten. Der Entscheidung, den Film in den USA auf ein R-Rating hin zuzuschneiden, sei Dank. Damit hat „Logan: The Wolverine“ eine brachiale Gangart, die umso beeindruckender ist, weil es nicht Jackman allein ist, der wie ein Berserker seinen Feinden begegnet.
So gut Jackman ist – insbesondere auch in den Szenen eines von seiner Vergangenheit gequälten Logan –, so sehr musste er doch aufpassen, dass ihm nicht die Show gestohlen wird. Zum Teil passiert das, denn die Newcomerin Dafne Keen ist als klauenbewährte Laura kein Stück weniger energisch oder animalisch. Man hat eigentlich nie zuvor gesehen, dass ein Kind in Actionsequenzen derart eingesetzt wird – das hat man sich nicht mal bei Hit-Girl in „Kick-Ass“ getraut, wo man die Figur für den Film deutlich altern ließ.
Die Action ist extrem mitreißend choreographiert. Nicht nur die Kämpfe von Logan und Laura gegen ihre Feinde, auch ansonsten ist „Logan: The Wolverine“ mitreißend und lässt die gut zweistündige Laufzeit wie im Flug vergehen.
Was James Mangolds Werk aber letzten Endes weit über das hinausgehen lässt, was zuvorgekommen ist, ist die auf ein konsequentes Ende konstruierte Geschichte, bei der es Überraschungen, subtile Reminiszenzen und nicht zuletzt eine gehörige Portion Dramatik gibt – ganz zu schweigen von einem Kampf, in dem Wolverine sich dem ultimativen Gegner stellen muss!