Doch dafür gibt es einige Stolpersteine, die überwunden werden müssen, darunter Antons Eltern, die nicht an Vampire glauben, und natürlich Geiermeier, der mit seinem Assistenten Manni immer ausgeklügeltere Methoden entwickelt, um den Vampiren zu Leibe zu rücken.
Kein Remake, keine Fortsetzung
Natürlich hätte Richard Claus auch eine Fortsetzung zu seinem Realfilm machen können, er wollte aber ganz neu an den Stoff herangehen. Darum entschied man sich, nicht direkt eines der Bücher zu adaptieren, sondern sich aus dem Besten zu bedienen, was diese zu bieten haben.
Dabei hat man natürlich die Ur-Geschichte beibehalten, denn Rüdiger und Anton müssen sich nun mal erst kennen lernen. Darüber hinaus ist manches aber auch anders, so etwa Geiermeier, der in den Romanen als Friedhofswärter begann, hier jedoch schon ein sehr versierter Vampirjäger ist.
Zudem stellte man ihm mit dem Erfinder Manni einen Assistenten zur Seite, mit dem er sich auch austauschen kann. Im Deutschen wird dieser übrigens von Wigald Boning gesprochen.
„Der kleine Vampir“ ist flott erzählte Fantasy-Unterhaltung, die tatsächlich für Groß und Klein funktioniert. Der Test, ob ein Animationsfilm auch ein erwachseneres Publikum ansprechen kann, ist immer die Frage, ob er auch als Realfilm funktionieren würde. Und hier muss man das bejahen. Herausgekommen ist darum ein schönes Abenteuer, welches das Herz auf dem rechten Fleck hat und einerseits für Toleranz eintritt, andererseits aber auch eine Ode an die Freundschaft ist. Das ist der Kern von „Der kleine Vampir“, der in den Romanen vorhanden ist und auch hier perfekt herausgearbeitet wurde.
Der heimliche Star
Die meisten Lacher hat eine Figur auf ihrer Seite, die eigentlich völlig nebensächlich ist: die Kuh, von der sich Rüdiger ernährt. Das klingt härter als es ist, da die Kuh damit auch eine neue Existenzebene erhält und freudig durch die Lüfte trabt. Das sieht einfach herrlich lustig aus.
Generell gilt aber, dass die Gagquote hier sehr gut ist, von den Dialekt sprechenden Gastwirten der Bohnsacks über die Vampir-Bande bis hin zum unverwüstlichen Geiermeier. Wirklich ernsthaft passiert dabei niemandem etwas, aber Action gibt es doch reichlich.