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Kritik: Manta Manta - Zwoter Teil

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Autor: Peter Osteried
 
In Hollywood hat man es vorgemacht. Studios durchforsten den eigenen Katalog, um Filme zu finden, die zu ihrer Zeit vielleicht keine Fortsetzung rechtfertigten, sich im Lauf der Jahre aber einen gewissen Kultstatus erarbeitet haben.
 
Dem hatte man Sequels zu „Tron“ und „Trainspotting“ zu verdanken, Constantin schlägt Disney und Sony hier aber locker, was das Intervall betrifft. Denn zwischen dem ersten und dem zweiten Teil sind satte 32 Jahre vergangen!
 
Aus dem Leben eines Manta-Fahrers
 
Bertie (Til Schweiger) hat die Rennfahrerkarriere schon vor Jahren an den Nagel gehängt. Seitdem verdient er seine Brötchen mit einer Go-Kart-Bahn und mit dem Verkauf von gebrauchten Autos. Aber so richtig brummt das Geschäft nicht. Im Gegenteil, er hat reichlich Schulden und die Bank rückt ihm auf die Pelle. Um die Schulden zu begleichen, bleibt ihm im Grunde keine Wahl, als noch einmal auf die Rennstrecke zurückzukehren. Gut, dass ein Rennen winkt, bei dem man 150.000 Euro gewinnen kann.
 
Allerdings muss da erst mal ein Auto für aufgemotzt werden. Als wäre das nicht genug, bittet seine Ex Uschi ihn auch noch, sich um den gemeinsamen Sohn Daniel zu kümmern, da der völlig außer Rand und Band ist. Dabei hat Daniel keinen Bock, bei seinem Vater zu hausen.
 
 
Das Wiedersehen
 
Das Schöne an solch späten Sequels ist das Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren. Hier sind aber nicht alle aus „Manta Manta“ dabei. Neben Til Schweiger und Tina Ruland als Bertie und Uschi sind das nur Michael Kessler als Klausi und Martin Armknecht als Axel. Letztere beide haben einen gemeinsamen Gag, der auf einem der guten Witze aus dem Originalfilm aufbaut. Ansonsten ist es hier, wie es auch im echten Leben ist. Im Lauf der Jahrzehnte trennen sich die Wege von Freunden. Die einen gehen, andere kommen hinzu. Das löst „Manta Manta – Zwoter Teil“ ganz gut, denn in erster Linie möchte man ohnehin Bertie und Klausi wiedersehen. Alles andere ist Bonus.
 
Der Film hat seine besten Momente, wenn es um die Figuren geht. Um ihr jetziges Leben, um ihre Probleme, um ihre Lösungsansätze. Denn das alles wird nie tragisch, sondern immer mit Blick auf den Humorfaktor erzählt. Es gibt einige Szenen, die lassen wohlige Erinnerungen an den Originalfilm aufkommen. Allerdings ist bei „Manta Manta – Zwoter Teil“ auch nicht alles Gold, was glänzt.
 
Zu lang
 
Der Originalfilm läuft knappe 90 Minuten, dieser hier geht knapp über zwei Stunden. Für eine Komödie ist das viel zu viel. Umso mehr, wenn die Handlung dadurch gefährlich zerfasert. Denn man merkt dem Film an, dass hier sehr viele Köche am Werk waren. Oder besser gesagt: Autoren. Neben Schweiger sind das noch sechs andere gewesen. Darum wirkt „Manta Manta – Zwoter Teil“ auch bisweilen wie eine Nummernrevue oder eine Sketchparade. Es gibt jede Menge Szenen, die für die Haupthandlung rein gar nichts beitragen, sondern den Erzählfluss nur hemmen.
 
01 ©2023 Constantin Film02 ©2023 Constantin Film03 ©2023 Constantin Film04 ©2023 Constantin Film
 
Das sind Szenen, in denen man bekannte Namen als Gaststars bietet, aber ihr Mehrwert ist eigentlich ein Minderwert. Ein Beispiel: Axel Stein hat zwei Szenen als überkorrekter Motorrad-Polizist Hauke. Beide Szenen hätte man ersatzlos streichen können. Es hätte den Film nur insofern verändert, dass ihr Weglassen „Manta Manta – Zwoter Teil“ stringenter und damit auch knackiger gemacht hätte.
 
Fast für alle Szenen mit den Gaststars gilt das, nur Moritz Bleibtreu als Uschis neuer Lebensgefährte hat ein paar richtig gute Szenen abbekommen.
 
Ein Wiedersehen gibt es natürlich mit Berties Manta aus dem ersten Film. Aber darauf muss man lange warten, und dann wird die Nostalgie zwar bedient, als Bertie den Wagen sieht, für das Rennen wird er aber in schnödem Schwarz neu angestrichen. Übrigens fragt man sich auch, was Veltins wohl für die prominente Erwähnung springen ließ. Nach dem Einsetzen des Nachspanns gibt es noch eine Sequenz, die auch als Werbespot für den Bierhersteller einsetzbar wäre.
 
Fazit
 
Der Film ist eine durchwachsene Angelegenheit. Wenn er funktioniert, dann macht er Laune, aber es gibt auch einige Szenen, die einfach die Geschichte verlangsamen. Und eine Laufzeit von über zwei Stunden braucht ein Manta-Film nun wirklich nicht.
 
 
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