Ein Film, der Donald Trump gefallen dürfte: In seinem Remake des umstrittenen 70er-Jahre-Reißers „Ein Mann sieht rot“ von Michael Winner schickt Horrorspezialist Eli Roth („The Green Inferno“) den früheren Hollywood-Superstar Bruce Willis auf eine fragwürdige Vergeltungstour. „Death Wish“ ist ein größtenteils enttäuschender Actionthriller, dessen fadenscheiniger Umgang mit dem Thema „Selbstjustiz“ gerade in diesen aufgewühlten Zeiten äußerst bedenklich erscheint.
Doktor mutiert zum Gangsterjäger
Roth und Drehbuchautor Joe Carnahan („The Grey – Unter Wölfen“) beginnen ihre Neuauflage des Charles-Bronson-Klassikers von 1974 mit einem kurzen Zusammenschnitt unterschiedlicher Notrufe und Nachrichtenmeldungen, die vor allem eines deutlich machen: Der Handlungsort Chicago ist ein von Gewaltexzessen gebeutelter Moloch, in dem man sich nicht zu sicher fühlen sollte. Diese Erfahrung macht auch der Chirurg Dr. Paul Kersey (Bruce Willis), der während seiner Schichten immer wieder mit den blutigen Auseinandersetzungen auf den Straßen der nordamerikanischen Metropole konfrontiert wird.
Die heile Familienwelt des Mediziners bricht jäh in sich zusammen, als seine Frau Lucy (Elisabeth Shue) und seine Tochter Jordan (Camilla Morrone) von Einbrechern überfallen und nach einem Handgemenge mit Schüssen niedergestreckt werden. Während die Gattin noch im Krankenhaus verstirbt, fällt die angehende College-Studentin mit schweren Verletzungen ins Koma. Kersey reagiert auf die grausamen Ereignisse zunächst erstaunlich gefasst, kann sich aber irgendwann nicht mehr gegen Rachegedanken wehren, da die ermittelnden Polizisten (Kimberly Elise und Dean Norris) keine Ergebnisse liefern. Eines Tages fällt dem zermürbten Arzt eine Waffe in die Hand. Und nur wenig später begibt er sich auf die Straßen Chicagos, um Kriminelle zu jagen und diejenigen zu finden, die seine Familie zerstört haben.