Teach your parents well …
Aber auch wenn der Film einiges falsch macht, so macht er doch noch einiges mehr richtig. Eine der Stärken des Films ist sicher die Besetzung. Luis Vorbach haben wir bereits in „Die kleine Hexe“ gesehen. Hier spielt er sowohl den wahren Frido als auch den perfekten Frido absolut glaubhaft.
Jona Gaenselen hat bisher auf der Bühne Erfahrung sammeln können. Emil, der bedauernswerte, begabte Sohn einer Helikopter-Mutter ist seine erste Rolle in einem Kinofilm. Man möchte man ihn am liebsten in den Arm nehmen, wenn er erklärt, dass er am selben Nachmittag noch zur Geigenstunde, zum Chinesischunterricht und zur Ergotherapie muss.
Margarita Broich („Das Tagebuch der Anne Frank“) zeigt eine ausgewogene Leistung als Lehrerin. Marie Leuenberger („Die Standesbeamtin“) hätte von einem besseren Drehbuch sicher profitiert. Ihre Figur der Mutter ist ein bloßes Gerüst einer Rolle.
Fridos und Emils Klassenkameraden werden durch die Bank von einer angenehm natürlich wirkenden Truppe von Nachwuchsschauspielern verkörpert. Die erwachsenen Nebendarsteller wirken neben ihnen vergleichsweise langweilig.
Butz Buse hat mit Rosenmüller u.a. in „Sommer in Orange“ und zuletzt in „Trautmann“ zusammengearbeitet. Nachdem den Drehbuchautoren offensichtlich unklar war, wie sie seine Rolle als Spiegelkabinettsbetreiber schreiben sollten und Rosenmüller nicht wusste, wie er sie inszenieren sollte, kann man Buse keinen Vorwurf machen, wenn seine Leistung im Film nur darin besteht einen Puppenkopf in die Kamera zu halten.
Fazit
Der neue Film von Marcus H. Rosenmüller ist sicher nicht perfekt. Aber er vermittelt dem Publikum auf sympathische Weise, wie langweilig Perfektion sein kann. Wenn die Kinderschauspieler dabei sehr viel lebhafter und glaubwürdiger agieren als die erwachsenen Darsteller, passt das ja auch sehr gut zum Film.