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*** Der geheime Garten ***

 

ouatih kritik

Autor: Peter Osteried
 
Die erste Verfilmung von Frances Hodgson Burnetts Roman ist DER GEHEIME GARTEN nicht. Für das Fernsehen, aber auch für das Kino wurde der Stoff schon häufig adaptiert, mal als Kinofilm, mal als Fernsehserie, mal als Fernsehfilm. Budgettechnisch die größte Umsetzung ist aber wohl der neue Kinofilm, dessen Geld man auf der Leinwand auch sehen kann.
 
Ein magischer Garten
 
Die zehnjährige Mary Lennox (Dixie Egerickx) lebt in Indien, doch nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern wird sie in die Yorkshire Moors geschickt. Dort befindet sich das Landgut ihres Onkels Achibald (Colin Firth), doch heimisch fühlt sie sich dort nicht. Weil weder ihr Onkel, noch die Haushälterin (Julie Walters) sich für das Mädchen interessieren und es im Grunde sich selbst überlassen. Für Mary ist das große Anwesen jedoch ein Spielplatz voller Geheimnisse. Noch geheimnisvoller ist jedoch der Garten, den seit über einem Jahrzehnt niemand mehr betreten hat.
 
Mary beschließt, ihn zu erkunden und entdeckt eine farbenprächtige, magische Welt, die nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihres kränklichen Cousins Colin (Edan Heyhurst) und ihres Freundes Dickon (Amir Wilson) verändert.
 
 
Mit den Augen eines Kindes
 
DER GEHEIME GARTEN ist eines von zwei Werken, für die Frances Hodgson Burnett (1849-1924) bekannt ist. Das andere Buch wurde auch häufig verfilmt: DER KLEINE LORD. Beides sind Geschichten, in denen Kinder im Mittelpunkt stehen. Dort ein Junge, beim geheimen Garten ein Mädchen. Burnett verstand es, aus dem Blickwinkel eines Kindes zu erzählen. Die neue Verfilmung von Marc Munden gelingt dieses Kunststück auch. Puristen könnten sich an ihm aber dennoch stören. Denn der Film nimmt sich einige Freiheiten. Das fängt schon bei der klassischen Drei-Akt-Struktur an, der der Film, der Roman aber nicht folgt.
 
Darüber hinaus steht im Film weit mehr auf dem Spiel, da dem Mädchen wegen seines Verhaltens droht, fortgeschickt zu werden, und damit auch den Garten zu verlieren. Das alles mag man als Anbiederung an klassisches Filmerzählen sehen, eine absolut werkgetreue Adaption braucht es aber auch nicht. Das heißt: nicht schon wieder. Es gibt so viele Versionen dieser Geschichte, dass neue Akzente durchaus wünschenswert sind.
 
Der größte Unterschied ist aber wohl, dass dieser Garten nicht mehr nur wie im Roman ein geheimer, sondern ein wirklich magischer ist, der dem Mädchen hilft und heilende Kräfte hat – wie man am Hund sieht, der in eine Falle gerät und sich verletzt.
01 ©2020 STUDIOCANAL02 ©2020 STUDIOCANAL03 ©2020 STUDIOCANAL04 ©2020 STUDIOCANAL
 
Prächtig
 
DER GEHEIME GARTEN ist im besten Sinne ein Fantasy-Film. Einer, der die Phantasie auch feiert und den Zuschauer dazu bringt, mit den Kindern in ihre bunte, neue, unbeschwerte Welt einzutauchen. Die Szenen im Wald sind stark saturiert. Die Farben sind darum noch intensiver und eindringlicher. Sie nehmen im wahrsten Sinne des Wortes absolute Pracht an. Der Regisseur taucht diese Szenen auch in wundervolles Licht.
 
Die Kinderdarsteller sind sehr überzeugend, das übrige Ensemble gut. Amüsant ist, dass Colin Firth, der hier Archibald Craven ist, in der Verfilmung aus dem Jahr 1987 den erwachsenen Colin Craven gespielt hat.
 
Fazit
 
Puristen mögen sich an den Änderungen stören, aber diese neue Adaption des Romans ist ein schöner Film, der zwar bewusst etwas langsam erzählt ist, aber dafür mit außergewöhnlicher Pracht erzählt ist. Das gilt für die Ausstattung und das tolle Anwesen, vor allem aber für den Garten, der farblich weit intensiver daherkommt als alles andere im Film. Sicherlich kein großes Meisterwerk, aber ein Film, der sehr zu gefallen weiß, wenn man sich auf ihn einlässt.
 
 
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