***Conjuring 2***
James Wan präsentiert uns auch mit der Fortsetzung von „The Conjuring“ aus dem Jahr 2013 einen Horrorfilm, der garantiert jedem Fan das Blut in den Adern gefrieren lässt. Basierend auf einer wahren Begebenheit, garniert mit vielen Schockelementen, aber ohne das jemand wirklich ernsthaft zu Schaden kommt.
Handlungsschauplatz ist diesmal das Jahr 1977. Dort beziehen die elfjährige Janet Hodgson (Madison Wolfe) mit ihrer alleinerziehenden Mutter Peggy (Francis O´Connor), sowie den drei Geschwistern Margaret, Billy und Johnny ein Anwesen in Enfield, London.
Doch schon bald berichten Janet, ihre Mutter und Schwester Margaret (Lauren Esposito) von paranormalen Ereignissen, die neben diversen Geisterforschern und Dämonologen auch wieder die amerikanischen Forscher für paranormale Aktivitäten, Lorraine und Ed Warren, auf den Plan ruft. Denn Janet ist anscheinend von einem bösen Geist besessen, der durch sie spricht und zunächst schleichend alle Familienmitglieder in Angst und Schrecken versetzt. Aber nur der Vorbote einer viel schrecklicheren Wahrheit ist.
Klassische Horrorelemente zur Angsterzeugung
Um die Zuschauer in den Bann zu ziehen bedient sich Wan hauptsächlich bekannter klassischer Elemente aus diversen anderen Horrorfilmen. Dazu zählen Geräusche, wie Klopfen, Knarren, Schritte, sowie Dinge die sich wie von Geisterhand durch den Raum bewegen. Aber auch ein TV-Gerät, das ala „Poltergeist“ von selbst das Programm wechselt und ein Schaukelstuhl, in dem der Besitzer des Hauses verstorben ist, darf nicht fehlen.
Als Steigerung wird schließlich mit unseren Urängsten gespielt. Schockelemente werden nämlich meist durch Dunkelheit, Stille und, wie auch bei anderen Horrorfilmen üblich, der naiven Neugierde der Protagonisten eingeleitet. So schleichen diese bevor etwas passiert oftmals durch dunkle Gänge, verkriechen sich unter der Bettdecke oder ertasten in einem überfluteten Keller, was sich wohl unter der Wasseroberfläche befinden könnte.
Wenn wir dann allerdings unerwartet die Bekanntschaft mit einem Dämon machen dürfen, sitzen die Schocks wirklich tief und passieren an Stellen, an denen man sie garantiert nicht erwartet hätte. Hier hat James Wan also noch einmal deutlich nachgelegt.
Gute Handlung trotz vieler Effekte
Und auch wenn man als Horrorfan meint, Dinge vorausahnen zu können, so wird das bei „Conjuring 2“ wohl nur den wenigsten gelingen. Ab der Hälfte des Films ist die Taktung der unerwarteten Überraschungen sogar so hoch, dass es wohl auch die gefestigtsten Gemüter mit der Angst zu tun bekommen werden. An dieser Stelle sei vor allem die überzeugende Schauspielerische Leistung der Kinderdarsteller zu erwähnen.
Trotzdem wirkt der Film durch die Effekte nicht überladen. Denn es wurde darauf geachtet, dass auch die Handlung nicht zu kurz kommt. So erfahren wir gleich zu Beginn einiges über den Werdegang von Lorraine und Ed Warren und im Verlauf des Films immer wieder Einzelheiten zu den anderen Charakteren. Die Story basiert dabei auf einer von vielen Aufzeichnungen der Dämonologen Ed und Lorraine Warren. Conjuring 2 soll dabei eine Verbindung zum berühmtesten Fall der Warrens, „The Amityville Horror“ herstellen, an dessen Untersuchungen die Warrens zuvor beteiligt waren.
Um die Handlung aufzulockern wurden im Film lockere Sprüche, Situationskomik und sogar seine Gesangseinlage von Ed Warren zu einem Elvis-Song mit eingebaut. Dieser Stil aus Songs aus den End-Sechziger und Siebziger Jahren spiegelt schliesslich auch die musikalische Untermalung des Films wieder. Bis auf die Songs der Interpreten dieser Epoche wurde der Soundtrack dabei vom US-amerikanischen Filmkomponist Joseph Bishara komponiert.
Fazit
Mit „Conjuring 2“ ist James Wan eine würdige Fortsetzung des Horrorüberraschungs-Hits aus dem Jahr 2013 gelungen. Fans des Genres werden dabei voll auf ihre Kosten kommen und neben einer guten Geschichte auch viele Parallelen zu anderen Filmen (zb. „Poltergeist“, „Der Exorzist“) entdecken.
Zartbesaitete Gemüter sollten es sich allerdings sehr gut überlegen, den Film zu besuchen. Denn auch wenn in „Conjuring 2“ körperlich niemand ernsthaft zu Schaden kommt – psychisch geht der Film ziemlich in die Tiefe und auch die Schockelemente haben es in sich.