„Sei fucking professionell“
Dabei lässt der Film zwischen all den Filmklischees und an den Haaren herbeigezogenen Entwicklungen immer wieder erkennen, wie viel Talent sämtliche Beteiligten hätten. Die weibliche Hauptfigur ist in manchen Szenen erfrischend originell geschrieben. Das Tarnunternehmen der russischen Gangster ist herzallerliebst. Aber so richtig traut sich Autor Verhoeven dann doch nicht die ausgetretenen Pfade der deutschen Romantikkomödie zu verlassen.
Und auch der Regisseur Verhoeven hätte mehr drauf. Eine kurz, aber interessant gestaltete Verfolgungsjagd durch einen Berliner Club lässt den Filmfan aufmerken, bevor die Jagd ein viel zu schnelles, viel zu einfaches und viel zu romantisches Ende findet. Alle Verwicklungen dieses Films lösen sich immer viel zu schnell und viel zu einfach auf. Die Freunde wissen nicht weiter, also klauen sie das Auto eines Drecksacks. Als sie von der Polizei aufgehalten werden, kennt Milo die Polizistin im biblischen Sinne und so dürfen die drei gleich weiterfahren.
Die Auflösung eines Drogendiebstahls und damit die Lösung der finanziellen Probleme, fällt so lächerlich aus, man möchte laut aufschreien. Die Lösung für das Problem von Sunnys Vater ist so offensichtlich gleichzeitig die Lösung für ein anderes Problem von Milo und Renzo, man fragt sich, warum die Protagonisten erst eine Stunde nach uns draufkommen. Und so wird das Happy End so über alle Maßen happy, dass eine längere Abwesenheit einer Hauptfigur irgendwie fast untergeht.
„Ich weiß, das klingt jetzt mega-cheesy“
Aber wozu schreibe ich hier über Handlung, Regie, Spannung und die Auflösung der Konflikte der Protagonisten? In diesem Film spielt Elyas M’Barek wieder mal eine Elyas M’Barek-Rolle. Für einen großen Teil des Kinopublikums ist das schon genug. Dementsprechend wenig Mühe lässt M’Barek bei der Gestaltung seiner Rolle erkennen.