Relativ schnell nutzt sich allerdings eine solche Gag-Strategie ab. Auch in puncto Situationskomik sieht es meistens mau es. Was ach so witzig und anarchisch sein soll, ist in vielen Fällen erschreckend platt und vorhersehbar. Exemplarisch seien hier zwei Szenen genannt. Einmal versucht Hunter, in einer Zelle sitzend, mit seinem ständig zur Sprache kommenden Riesengemächt einen Schlüssel von der gegenüberliegenden Wand zu angeln. Und andernorts absolviert Dennis Quaid einen der wohl läppischsten Cameo-Auftritte der letzten Zeit.
Große Ansprüche darf man zudem nicht an Handlung und Figuren stellen. Der papierdünne, anekdotische Plot könnte in einem Zehn-Minuten-Drehbuchbrainstorming entstanden sein. Und Reggies Charakterentwicklung bleibt pure Behauptung. Beides wäre kein drastisches Problem, wenn wenigstens die Hälfte der Humoreinlagen zünden würden. So, wie sich der Film präsentiert, stolpert man aber zwangsläufig über das inhaltliche Vakuum.
Dennoch wollen wir nicht verschweigen, dass es tatsächlich auch ein paar brauchbare Ideen gibt. Schön ist etwa der Einfall, das Klischee des erzählenden Hundes mit einem resigniert wirkenden Vierbeiner durch den Kakao zu ziehen, dem niemand richtig zuhört, obwohl er Interessantes zu berichten hat. Nur er weiß nämlich, dass sein Herrchen, Typ Sonnyboy, ein kaltblütiger Serienkiller ist, der sich auf einem Jahrmarkt an sein nächstes Opfer ranmacht.
Eben jene Kirmessequenz hält außerdem einen amüsanten Inszenierungskniff parat, der auf die unterschiedliche Wahrnehmung des obligatorischen Feuerwerks abhebt: Während die Menschen mit strahlenden Augen den erleuchteten Abendhimmel bestaunen, kommen sich die panisch flüchtenden Hunde wie auf einem Schlachtfeld unter Dauerbeschuss vor. Frische, wenngleich seltene Impulse wie dieser und die technisch größtenteils saubere Verbindung von echten Tieren mit visuellen Effekten sind fast schon ein Segen. Retten können sie den Film allerdings nicht. „Doggy Style“ bleibt ein Griff ins Hundeklo!