Challenge für die Kleinen
Ein großer Kritikpunkt des ersten Teils war die altbackene Erzählweise, bei der die einzige Modernisierung war, dass nicht mehr nur Jungs, sondern auch Mädchen die Häschenschule besuchen. Beim zweiten Teil wird nun mit der groben Kelle versucht, das Ganze zu modernisieren. Die Figuren ergehen sich in einer Jugendsprache, für die das jüngst prämierte Jugendwort des Jahres ganz passend ist: „cringe“. Es ist also peinlich, und das auf schmerzliche Art und Weise. Denn was die Macher hier unter Jugendsprache verstehen, ist schlichtweg eine Travestie.
Das Sprachbild des Films ist ein einziges Ärgernis, weil es die jungen Zuschauer mit Auswüchsen der Sprache in Berührung bringt, die sie noch früh genug kennen lernen. Filme wie dieser haben eigentlich auch immer einen Lehrauftrag. Sie sollen einfache Botschaften vermitteln und den Kids ein moralisches Koordinatensystem geben. Das gibt es hier auch, aber ebenso wichtig ist doch, die Sprache zu pflegen und die Kleinen nicht zu überfordern.
Aus Feinden werden Freunde
Dabei sind die Animationen etwas ansprechender als beim ersten Teil, wenn auch immer noch weit von amerikanischen Produktionen entfernt. Die Botschaft ist jedoch eine schöne. Wenn gezeigt wird, wie aus den Hasen und dem Fuchsjungen – den ewigen Feinden – Freunde werden, dann ist das natürlich eine schöne Botschaft. Sie unterstreicht, dass Unterschiede uns nicht trennen müssen, sondern Gemeinsamkeiten weit stärker wirken können.
Das einem jungen Publikum auf spielerische Art zu zeigen, ist dem Film durchaus gelungen. Wäre da nicht das sprachliche Ärgernis, wegen dem man von „Häschenschule 2: Der große Eierklau“ abraten muss.