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*** Countdown: Sterben? Da gibt´s ne App für! ***

ouatih kritik

Autor: Peter Osteried
 
„Es ist wie FINAL DESTINATION trifft auf RING – in einer App“, erklärt der Produzent John Rickard und spricht damit das Offensichtliche aus. Denn COUNTDOWN ist viel, aber besonders originell ist er nicht. „Der Film ist klug und gruselig“, sagt Produzent Zack Schiller. Immerhin: eins von zwei richtig. Denn gruselig ist er – zumindest für ein junges, noch nicht abgestumpftes Publikum, aber klug ist dieser klischierte Streifen nun wirklich nicht.
 
Die Zeit läuft ab
 
Eine neue App ist der letzte Schrei: Countdown. Diese App soll einem sagen, wann man stirbt, und zwar auf die Sekunde genau. Die meisten Menschen sehen auf diesem Countdown, dass ihnen noch Jahrzehnte bleiben, bei manchen ist die Ablaufzeit aber deutlich kürzer. So auch bei der Krankenschwester Quinn (Elisabeth Lail, das Stalking-Opfer aus der Serie YOU), der die App nur noch drei Tage zum Leben gibt. Erst denkt sich Quinn nicht viel dabei, aber dann trifft sie im Krankenhaus auf jemanden, dessen Zeit auch abläuft – und als sie das tut, stirbt er. Quinn stellt Nachforschungen an und merkt, dass die App offenkundig schon häufiger richtig lag.
 
Aber die junge Frau will nicht sterben und sucht darum nach einem Ausweg aus dieser tödlichen Misere. Hilfe erhält sie dabei von Matt (Jordan Calloway), dessen Countdown auch nur noch sehr kurze Zeit anzeigt. Aber wie können die beiden diesem Fluch entgehen? Oder müssen sie sich ihrem Schicksal ergeben?
 
 
Vom Fleck weg unfreiwillig komisch
 
Die erste Sequenz legt fest, worum es eigentlich geht. Während die App bei Courtneys Freunden noch Jahre anzeigt, sind es bei ihr nur drei Stunden. Knapp drei Stunden später steigt sie zwar zu ihrem betrunkenen Freund ins Auto, dann aber auch gleich wieder aus, weil sie fürchtet, bei einem Unfall sterben zu können. Die App zeigt gut sieben Minuten. Sie geht zu Fuß nach Hause. Als sie ankommt, sind noch zwei Minuten übrig. Fünf Minuten zu Fuß also – und da denkt man allen Ernstes darüber nach, überhaupt mit einem Betrunkenen zu fahren? Herrlich.
 
Man sieht schon, der Film nimmt es mit der Logik nicht so ernst. Das zeigt sich später noch mehr, als Autor und Regisseur Justin Dec erklärt, worum es sich bei dieser App handelt. Dafür wird eine uralte Geschichte bemüht, deren Quintessenz ist, dass der Moment des Todes Schicksal und unabänderlich ist. Will man dem jedoch entgehen, wird man von einer dämonischen Kreatur heimgesucht. Am Ausgang ändert sich aber eigentlich nichts. Bei Dec aber schon, weil er durchaus bereit ist, seine eigenen Regeln über Bord zu werfen.
 
Alleine das würde COUNTDOWN zu einem schlechten Film machen. Ein guter ist er auch nicht. Aber eines ist er schon: sehr unterhaltsam.
 
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Ein großer Spaß
 
Eigentlich dürfte COUNTDOWN gar nicht funktionieren. Die Figuren sind Stereotypen, die Geschichte hangelt sich an Genre-Konventionen entlang und die Originalität geht schnell flöten. Aber: Die Kombination aus jump scares und Humor funktioniert. Und nicht nur das: Es gibt sogar eine Figur, die richtig, richtig gut ist. Weil sie tatsächlich entgegen jedes Klischees gestaltet ist.
 
Dabei handelt es sich um Pater John, der von den Hauptfiguren um Hilfe gebeten wird und mit seinem extremen Enthusiasmus für alles Dämonische herrlich gegen den Strich gebürstet ist. Sollte es eine Fortsetzung dieses Films geben, dann ist die Rolle von Pater John unbedingt größer auszubauen!
 
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Fazit
 
Neu ist an COUNTDOWN praktisch nichts, er unterhält aber trotz inhaltlicher und logischer Defizite ganz gut und beschert zartbesaiteten Zuschauern sicherlich auch den einen oder anderen wohligen Schauer. Die Schauspieler sind sympathisch, die Geschichte klischiert, aber gefällig, und die Schockmomente passen im Zusammenspiel mit freiwilligem und unfreiwilligem Humor auch. Gut geht sicherlich anders, aber Spaß macht dieser Countdown allemal!
 
P.S.: Nicht gleich mit Einsetzen des Nachspanns aus dem Kino rausstürmen, es gibt noch eine humorvolle Szene zu sehen.
 
 
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