Yuri – so der Name ihrer Figur – lebt auf der fiktiven Insel Carpathia, die irgendwo im Schwarzen Meer liegt und einen rauen, bäuerlichen Eindruck macht. Die Menschen hier betreiben in erster Linie Landwirtschaft, sind harte Arbeit gewohnt und fürchten sich vor den sogenannten Ochis, affenartigen Kreaturen mit blauen Gesichtern, denen man tunlichst aus dem Weg gehen sollte. Ihre eigene Familie wurde von eben diesen Monstern zerstört, lässt uns Yuri zum Einstieg wissen. Geblieben ist der Jugendlichen ihr Vater Maxim (Willem Dafoe), der eine Horde Jungen um sich schart, darunter auch seinen Quasi-Adoptivsohn Petro (Finn Wolfhard), mit denen er regelmäßig Jagd auf die Ochis macht.
Lange hat Yuri keinen Grund, an den Schauergeschichten über die wilden Geschöpfe zu zweifeln. Doch dann findet sie ein verletztes Babyexemplar und merkt plötzlich, dass sie weit weniger gefährlich sind als angenommen. Eine zarte Freundschaft – siehe „E.T. - Der Außerirdische“ – entsteht, und Yuri ist fest entschlossen, den kleinen Ochi zu seinen Artgenossen zurückzubringen. Damit beginnt eine Reise, auf der sie erstaunliche Erkenntnisse gewinnt und der Einsiedlerin Dasha (Emily Watson) über den Weg läuft.
Erdig-verwunschenes Panorama
Was man zunächst einmal positiv hervorheben muss: „Die Legende von Ochi“ ist ein originärer Stoff, entstammt den Überlegungen des Regisseurs, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete. Alles andere als selbstverständlich in einer Kinolandschaft, in der viele Fantasy-Werke auf beliebten Romanvorlagen basieren. Gleichwohl spürt man, dass Isaiah Saxon auf dem Spielfilmparkett noch keine großen Erfahrungen hat – zumindest mit Blick auf Handlung und Figurenführung.