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Kritik: Der Vierer

sub kritik
 
Autor: Peter Osteried
 
Eine neue Komödie mit Florian David Fitz. Der ist mittlerweile ja fast schon auf Stoffe abonniert, in denen wenige Figuren auf beengtem Raum aneinandergeraten. Das ist in der Regel auch Comedy-Gold. Im Großen und Ganzen gilt das auch für DER VIERER, der zwar ein paar Schwächen im Vergleich zu ähnlich gelagerten Filmen hat, aber durchaus unterhaltsam ist.
 
Vier sind zwei zu viel
 
In der Ehe von Paul und Sophie kriselt es. Das Feuer ist weg, die Passion, die Lust. Darum hat Sophie ihren Paul auch dazu überredet, dass ein Vierer mit ihrer Freundin, der rassigen Mia, und dem lockeren Andi. Aber Paul hat so gar keine Lust auf Matratzensport, bei dem auch Andi dabei ist. Darum setzt er auch alle Hebel in Bewegung, den Vierer zumindest zu modifizieren. Wenn schon intim, dann doch lieber mit seinem besten Kumpel Lukas.
 
Aber das ist eine Überraschung, die Sophie gar nicht gefällt. Sie fürchtet, es könnten Dinge ans Licht kommen, die besser nicht angetastet werden. Während es bei Sophie und Paul zum Streit in ihrer Wohnung kommt, lernen sich Mia und Lukas in einer Bar kennen. Ob es noch zum Vierer kommt
 
 
Remake mit Schwächen
 
Es zeigt sich über die Jahre hinweg schon ein Muster. Wenn eine deutsche Komödie besonders gut ist, dann ist sie nicht unbedingt ein originärer Stoff. Soll heißen: Viel zu lachen gibt es immer dann, wenn deutsche Künstler das Remake eines ausländischen Hits produzieren. Wie bei DER VORNAME (auch mit Florian David Fitz) oder bei DAS PERFEKTE GEHEIMNIS. Alles Filme, deren Geschichten in anderen Ländern schon funktioniert haben. So ist es jetzt auch bei DER VIERER.
 
Die Grundlage dafür bildet ein Film, der hierzulande zumindest unbekannt ist. Das war bei den anderen beiden genannten nicht so, was in einem Synchronland umso mehr die Frage aufkommen lässt, wieso man eine eingedeutschte Version benötigt. Der spanische AMOR EN POLVO aus dem Jahr 2019 hat aber zumindest nie den Weg hierher gefunden.
 
Inszeniert wurde die Komödie deshalb von Landsmann und Regie-Neuling Iván Sáinz-Pardo, welcher bislang nur Kurzfilme realisiert hat
 
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Wenn man alles zerredet
 
Problematisch am Film ist, dass er über eine lange Distanz hinweg zweigeteilt erscheint, mit Paul und Sophie in der Wohnung und Mia und Lukas in der Bar. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, die Vier schneller zusammenkommen zu lassen, weil das der Eskalation noch Vorschub geleistet hätte. So jedoch hat man den Streit bei den einen, das Kennenlernen und die Harmonie bei den anderen. Die Momente in der Bar wirken zu zahm, sie verlangsamen die Handlung, denn der Streit des Ehepaars wiederum wartet mit knackigen Dialogen auf. Sie sind das Salz in der Suppe dieses Films. Die Bar-Szenen leisten Vorarbeit für eine spätere Enthüllung, das wäre aber auch anders gegangen.
 
Den Vierer gibt es dann auch – zumindest die Anfänge. Das kommt aber extrem prüde rüber, was offenkundig so gestaltet wurde, um nur ja keine zu hohe Altersfreigabe zu bekommen. Wenn man aber schon im Titel mit dem Vierer kokettiert, wäre ein wenig mehr Mut auch schön gewesen.
 
Fazit
 
DER VIERER spielt hauptsächlich in einer Wohnung und in einer Bar. Die Konzentration auf die Location ist gelungen, sorgt dieser doch für einen Schmelztiegel, in dem die Figuren das hervorbringen, was schon lange in ihnen brodelt.
 
Der Film überzeugt nicht in Gänze, alles mit Sophie und Paul ist jedoch höchst unterhaltsam. Zudem sind die Schauspieler sehr schön gewählt. Einerseits stimmt die Chemie, andererseits können sie sich schön aneinander reiben, was bei einem Vierer ja durchaus sinnvoll ist …
 
 
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