Mord im Orientexpress - Typische Krimi-Klischees

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Nach über 40 Jahren, nachdem der Mystery-Krimibestseller von Agatha Christie zum ersten Mal für das Kino adaptiert wurde, dürfen wir uns jetzt auf die Neuinterpretation von Regisseur Kenneth Brannagh freuen. Und das sogar erneut mit einem herausragendem Cast.
 
Allerdings auch auf einen Film, der so gar nicht in das typische Bild von herkömmlichen Krimi - Verfilmungen passt. Aber was versteht man eigentlich darunter? Wir haben deshalb für euch die wichtigsten Klischees zusammengefasst.
 
Klischee 1: Der neue Kollege
 
„Alter Hase“ trifft auf „junges Gemüse“. Besonders in Krimis kommt es oft vor, dass ein älterer Polizist/Kommissar einen neuen, meist jungen Kollegen zur Seite gestellt bekommt, nachdem sein vergangener Partner ausgestiegen oder auch verstorben ist. Meist sogar bei einem gemeinsamen Einsatz.
 
Natürlich können die beiden einander erst mal nicht riechen, sind aber gezwungen, den Fall gemeinsam zu lösen und bauen durch brenzlige Situationen Vertrauen und manchmal auch eine Art Freundschaft auf. Ein oft genutztes Klischee, was am Ende des Buches bzw. Films mit einer Einladung des neuen Kollegen zum Abendessen mit der Familie endet.
 
Klischee 2: Die verloren gegangene Nachricht
 
Die Sekretärin erhält eine wichtige Nachricht, vergisst aber, das Gespräch ihrem Chef mitzuteilen. Das Opfer verliert sein Handy oder einen Zettel mit einem bedeutsamen Hinweis an einer ungünstigen Stelle.
 
Plötzlich ist der sonst so gute Mobilfunkempfang weg oder der Anrufbeantworter voll, so dass der alles entscheidende Anruf nicht durchkommt. Diese und andere konstruierten Hindernisse sind ärgerlich für den spannungsliebenden Krimi-Fan und sollten vermieden werden.
 
Klischee 3: Der hochintelligente Täter
 
Ja, es gibt wirklich spannende Filme mit einem bösen Mastermind. Schweigen der Lämmer zum Beispiel. Jedoch gibt es mittlerweile genügend Filme, Bücher und auch Serien mit dem Profil des gewitzten Täters, sodass jedes weitere Werk darüber wie ein billiger Abklatsch einer bzw. vieler bereits existierender Storys wirkt.
 
Es ist natürlich interessant, hinter die Fassade eines brutal-genialen Serienmörders zu blicken, aber im Grunde kennt man die Geschichte bereits, bevor man das Buch oder den Film überhaupt anfängt, und das ist ein fieser Spannungs-Killer.
 
Klischee 4: Der süchtige Held
 
Spielsucht, Drogen- oder Alkoholprobleme und ein ungesunder Hang zum Tabakkonsum. Klar, in so einem Beruf muss man allerlei schlimme Dinge sehen und verarbeiten und so eine Realitätsflucht kann für einen Kommissar durchaus sinnvoll sein und wer mag seinen Helden denn nicht gerne mit Ecken und Kanten, jedoch wirkt eine Sucht am Ende meist eher bemüht und unnötig gekünstelt. Also: Finger weg vom Alkohol, den Pillen oder den Pokerkarten.
 
 Klischee 5: Die kaputte Ehe
 
Wenn man den meistverbreiteten Klischees in Krimis glauben darf, ist aller Anschein nach der Beruf des Detektivs oder Polizisten nicht unbedingt förderlich für das Liebesleben und den damit verbundenen Gemütszustand. Allzu oft hat der Protagonist aufgrund seines doch sehr auf- und zeitraubenden Jobs gerade eine gescheiterte Beziehung oder sogar Ehe hinter sich. Das gibt dem Herr Kommissar zwar eine gewisse mystische Aura (wie auch bei Klischee Nummer 4), ist aber leider auch alles andere als originell.
 
 Klischee 6: Die schwere Kindheit
 
Natürlich möchte man im Krimi die unfassbar schrecklichen Taten des Mörders erklären und ein Stück seiner Seele erkunden. Und ja, auch im realen Leben gibt es durchaus Menschen, die wegen einer schwierigen Kinderstube straffällig geworden sind. Aber den schlagenden Vater oder die alkoholkranke Mutter als Begründung für alle Ausfälle des Täters heranzuziehen? Gähn!