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boy7 kritik
 
Autor: Alexander Friedrich
 
Deutsche Genrefilme sind eine wahre Seltenheit. Mutige Projekte mit neuen Ideen bleiben in einer eigentlich sehr talentierten Film-Nation so gut wie aus. Umso erfreulicher ist es, wie Regisseur Özgür Yildirim mit seiner Bestseller-Verfilmung Boy 7 umgeht. Der Mix aus Science Fiction und Action-Thriller weist zwar viele Schwächen auf, hat aber genauso viele gute Einfälle und visuelle Tricks parat, die man von anderen deutschen Produktionen heute gar nicht mehr gewohnt ist.
 
Sam (David Kross) wacht in einer U-Bahn-Station auf und weiß nicht mehr, wie er dahin gelangt ist oder was überhaupt passiert ist. In seiner Tasche findet er eine Visitenkarte eines Restaurants, in welchem er auf ein Tagebuch stößt, dass er - wie nachzulesen ist - selbst geschrieben hat. Sam wusste anscheinend, dass er in diese Situation kommen würde und hat all seine Erinnerungen schriftlich verfasst.
 
Um seinem Gedächtnis und auch dem Zuschauer wieder auf die Sprünge zu helfen, liest Sam für uns während eines Großteils des Films aus dem Tagebuch vor. Die entsprechenden Szenen werden in Rückblenden erzählt und sind zunächst sehr interessant gestaltet. Einerseits wird uns die Figur während dieser Zeit immer näher gebracht, andererseits hebt man sich die Erklärung für Sams Situation trotzdem für den Schluss auf, wodurch die Spannung stets erhalten bleibt (auch wenn der Verlauf der Handlung einigermaßen vorherzusehen ist).

 
Was wir schnell erfahren: Sam ist ein Computer-Genie, welches sich in nahezu alles einhacken kann. Nachdem er an der Schule beim Manipulieren der Noten erwischt wurde, wird Sam in das Resozialisierungsprogramm Kooperation X geschickt, wo zahlreiche kriminelle Jugendliche innerhalb mehrere Wochen auf einem abgelegenen Anwesen auf den richtigen Weg geführt werden sollen. Doch anscheinend geht es hier nicht mit rechten Dingen zu…
 
In der Buchvorlage spielt die Handlung in den USA, für „Boy 7“ wurde das Geschehen einfach nach Hamburg verlegt, was jedoch nicht störend auffällt. Problematisch ist da eher die Länge des Films, die mit 104 Minuten zwar absolut normal ausfällt, während des Films aber deutlich langsamer vergehen. Das liegt in erster Linie an der zweiten Hälfte von „Boy 7“, in der es zwar eigentlich erst richtig spannend wird, die Zuspitzung des Konflikts sich jedoch ewig in die Länge zieht. Wenn Sam zum Beispiel sich endlich an alles erinnert hat, ist zwar eigentlich alles gesagt, dennoch gönnt sich das Drehbuch nochmal ein ewiges wie überflüssiges Finale obendrauf.
 
Hauptdarsteller David Kross schafft es positiverweise dennoch, den kompletten Film zu tragen und seinen Charakter Sam stets glaubhaft und lebendig zu verkörpern. Neben soliden bis guten Nebendarstellern bleibt das Highlight von „Boy 7“ aber der von Jens Harzer gespielte Isaak. Der Aufseher von Kooperation X soll eigentlich nur den Problem-Teenies etwas Disziplin beibringen, geht dabei aber nach seinen ganz eigenen Regeln vor. Harzer spielt den anarchischen Charismatiker derart fast schon überzogen böse und beängstigend ruhig, dass eine unfreiwillige Komik manchmal nicht zu vermeiden ist aber auch wirklich im Gedächtnis bleibt und normale Standard-Charaktere vieler anderen deutschen Kinofilme mühelos in den Schatten stellt.
 
01 ©2015 Koch Media10 ©2015 Koch Media11 ©2015 Koch Media02 ©2015 Koch Media
 
Überhaupt zeichnet sich „Boy 7“ durch seine Andersartigkeit und Kreativität aus. Regisseur Yildirim vermag es sehr, mit seinen Regie-Spielereien zu unterhalten. So sind die Kameraperspektiven und der Schnitt sehr amerikanisch und dramaturgisch exzellent gestaltet. Immer wieder vergisst man, dass man hier eigentlich einen deutschen Film sieht. Das liegt auch daran, dass sich Yildirim sehr auffällig an großen Hollywood-Filmen bedient.
 
Das Anwesen Kooperation X etwa erinnert frappierend an die Mutantenschule aus X-Men, welche ja ebenfalls ihren Schülern beibringen soll, ihre besonderen Fähigkeiten für einen positiven Zweck einzusetzen. Die Unterdrückung durch das Personal und die anschließende Meuterei haben dagegen etwas von „Einer flog über das Kuckucksnest“. Diese Gemeinsamkeiten sind keine Zufälle. Trotzdem: Auch wenn „Boy 7“ sich für seine Kreativität an anderen Filmen bedient, wirkt Yildirims Film eigenständig.
 
Fazit: „Boy 7“ ist kein wirklich guter Film geworden und verlangt seinen Zuschauern einiges an Geduld und Aufmerksamkeit ab, obwohl die Geschichte nicht allzu komplex und dynamisch ausfällt. Trotzdem sollte man den Film im Auge behalten und eventuell auch mit einem Kinobesuch belohnen, denn die schöne visuelle Gestaltung und die mutige Distanzierung zum deutschen Einheitsbrei sind wirklich beachtenswert.
 
 
 
 
 
 
 


 

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